Oboe

Die Oboe ist ein Holzblasinstrument und wird mit einem Doppelrohrblatt gespielt.
Der Name entwickelte sich aus dem französischen Wort "hautbois", das so viel wie "hohes Holz" bedeutet.
Zur Familie der Oboe gehören noch das Englischhorn (klingt eine Quinte tiefer) und die Oboe d´amore (klingt eine kleine Terz tiefer).

Bereits in Ägypten vor über 3000 Jahren war das Instrument, natürlich in etwas anderer Bauweise, genannt Aulos, in Gebrauch. Im Laufe der Jahrhunderte entwickelte sich das Instrument über die Schalmei, den Pommer hin zur heutigen Oboe.

Das Instrument ist ca. 65cm lang, wird hauptsächlich aus Grenadill- oder Ebenholz in konischer Bauweise hergestellt und besteht aus 3 Teilen (Oberstück, Mittelstück und Schallbecher). Jedes Tonloch, das von den Fingern abgedeckt wird, ist mit einer Klappe versehen. Daneben gibt es allerdings noch viele andere Klappen und Hebel. Diese Mechanik wurde ca. 1840 in Frankreich entwickelt, wird versilbert (zum Teil auch vergoldet) und bis heute verwendet.

Aber entscheidend für den Klang der Oboe ist das Mundstück, das bei der Oboe "Rohr" genannt und in das Oberstück des Instruments gesteckt wird. Es handelt sich dabei um zwei aufeinanderliegende Blätter, die zwischen den Lippen des Bläsers durch Druck beginnen gegeneinander zu schwingen. Diese Schwingung überträgt sich auf die Luftsäule in der Oboe - der Ton entsteht.

Die beiden Blätter entstehen aus Schilfrohr (wächst in Südfrankreich und Kalifornien), das in vielen kleinen Schritten dazu verarbeitet wird. Ein Holzblättchen wird geknickt, auf einem Röhrchen (aus mit Kork umwickeltem Messing - genannt "Hülse") mit Zwirn festgebunden und dann oben abgeschnitten. Anschließend sind noch etliche Arbeitsschritte notwendig, um daraus ein spielbares Rohr herzustellen.

Vor dem Spielen muss das Rohr grundsätzlich in Wasser eingeweicht werden. Der Klang der Oboe ist das Schönste und Auffälligste am Instrument. Er reicht von leicht näselnd über durchdringend bis hin zu samtig-weich. Auf jeden Fall kann sich ein Oboist nie verstecken, denn sein Instrument ist immer deutlich zu hören und er gibt deshalb im Orchester auch den Stimmton a´ an.

In der Barockzeit gehörte die Oboe zu den beliebtesten Soloinstrumenten. Danach war sie nicht mehr so "angesehen", gewann aber am Ende des 18. Jahrhunderts in der Holzbläsergruppe des Orchesters immer mehr an Bedeutung. Viele herrliche Solostellen vor allem in Sinfonien der Romantik bestätigen das. Denn auf Grund des geringen Luftverbrauchs (das Rohr lässt ja wenig Luft durch) ist es dem Oboisten – so wie keinem anderen Instrumentalisten - möglich, wunderbar lange Melodiebögen zu spielen.

Inzwischen ist die Oboe aber auch im Jazz und der Rock- und Popmusik angekommen. Mit dem Erlernen des Instruments kann bereits mit ca. 7 Jahren begonnen werden. Dafür gibt es spezielle Kinderoboen und in Folge Schüleroboen, die in Mechanik und Gewicht dem Alter angepasst sind. Allen gemeinsam ist natürlich das typische Oboenrohr.

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